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Trascrizione del video che accompagna "le Colonne" in tedesco

martedì 27 maggio 2008

Szenendrehbuch zur DVD
Atlantikà - Sardinien als Insel des Mythos

Abschrift Roberto Olla aus TG1 Geschichte - 16. Oktober 2006

Versetzen wir uns in die Geschichte der Antike. Für uns alle befinden sich die Säulen des Herkules in der Meerenge von Gibraltar. Letzte Woche hat sie eine, von der Accademia dei Lincei organisierte Tagung in Rom, in del Kanal zwischen Sizilien und Tunesien versetzt.
Ein erstes Resultat dieser Versetzung ist die Hypothese, dass das mythische Atlantis in Wirklichkeit in Sardinien war.
Die Tagung hat in einem sehr vollem Saal der Akademie vor einem sehr interessiertem Publikum stattgefunden, das stundenlang Vorträgen altertümlicher Geschichte zugehört hat.
Szenenapplause haben einige Passagen der vortragenden Professoren unterstrichen, unter ihnen der Präsident der Accademia dei Lincei, Giovanni Conso, der Geologe Mario Tozzi, der Akademiker Azedine Beschaouch aus Frankreich und der Archäologe Andrea Carandini, der uns diese neue Hypothese genauer erklärt:
„Die beiden Grenzen befanden sich im Nordwesten, eine in der Nähe von Elba, die andere zwischen Sizilien und Tunesien... dies ist offensichtlich, da die Griechen keine entfernteren Kolonien hatten. Deswegen, als Sergio Frau angenommen hat, dass sich die Säulen des Herkules nur von einem bestimmten Zeitpunkt an in Gibraltar, d.h. viel weiter westlich, ursprünglich aber in der Nähe von Pantelleria befanden, in diesen tückischen Gewässern, an die niemand gedacht hatte, ist es uns Archäologen sehr logisch und sehr wahrscheinlich erschienen... Selbstverständlich ist die Vorstellung Atlantis sei in Sardinien gewesen etwas problematischer, aber nicht unlogisch, wenn man bedenkt, dass die Insel des Atlas sich jenseits der Säulen des Herkules befinden muss. Ich denke, dass Geld bereit gestellt werden sollte, um mit Recherchen zu belegen, ob es möglich ist, dass Sardinien einem Tsunami zum Opfer gefallen sein könnte und somit der Mythos von Atlantis, das unter dem Meer verschwunden sein soll, untermauert werden kann.“
Sicher, Atlantis ist eine Legende, aber auch Platon, Aristoteles und Herodot haben von dieser Insel gesprochen: für sie befand sich die grossartige und mächtige Kultur von Atlantis in der Welt jenseits der Säulen des Herkules. Diese Gesellschaft, die Tausende von Türmen errichtet hatte und die Metalle zu schmelzen wusste, wie eben die nuraghische Kultur, wäre von einem Tsunami im westlichen Mittelmeerraum verwüstet worden, einem heftigen Seebeben, das vor dreitausend Jahren mit seinen überbordenden Wellen viele Nuraghen abgerissen hat.
Sergio Frau, Journalist der Tageszeitung „la Repubblica“, hat mit seinem Buch, von dem mehr als 30.000 Exemplare verkauft wurden, eine Hypothese aufgestellt, die uns dazu führen könnte die Geschichtsbücher der Antike neu zu schreiben: die Versetzung der Säulen des Herkules zwischen Sizilien und Tunesien, und demzufolge die Hypothese, dass es sich bei Atlantis um Sardinien handelt.
„Als erstes muss ein wenig Geld aufgetrieben werden, sehr wenig, ein winziger Teil, von dem der normalerweise in Sardinien wie auch anderswo vergeudet wird, um eben diesen Schlamm, der die Nuraghen bedeckt, zu untersuchen...“
- Wieviel Geld würde reichen? - „70..., 80.000 Euro... um Kernbohrungen vorzunehmen, um festzustellen, ob der Schlamm der die Nuraghe bei Barùmini bedeckt, der auf Genna Maria war, der die ganze Campidanoebene wegfegt hat, ein Meerschlamm ist oder nicht. Es ist klar, dass ich damit alles riskiere, aber es handelt sich um eine wichtige Angelegenheit, auch vom Gesichtspunkt des Katastrophenschutzes und vom geschichtlichen Standpunkt her gesehen. Mich interessiert die Ideologie, die dahinter steht, nicht. Man kann mir nicht sagen, dass Sardinien von den Phöniziern erobert worden ist, da muss man mir zeigen, welche Flotte fähig gewesen sein sollte, eine Insel wie diese zu erobern, die 20.000 Türme gehabt hat, die Blei zu schmelzen wusste, zu deren Überwachung es reichte 500 Soldaten an einem Drittel ihrer Küsten zu verteilen. Niemand riskiert eine Überfahrt, wenn man auf einer Insel nicht anlegen kann.“
Um zu sehen wie gefährlich der Kanal zwischen Sizilien und Tunesien ist, und um wieviel gefährlicher er für die Seefahrer vor dreitausend Jahren war, haben wir mit einer grafischen Darstellung versucht, den Meeresspiegel um 15 Meter zu senken, und zu zeigen wie viele Inseln und Klippen auftauchen. Wenn wir ihn fünfzig Meter senken, kann man sehen wie der Teil des Meeres aussieht, den die Forscher mit den Säulen des Herkules verbinden - für die Seefahrer in jener Zeit ein wahrer Albtraum.“

Szene 1 bis 9, von Minute 0 bis 25,49:
Interview von Massimiliano Rais mit Sergio Frau
(Interview „Sardegna1“, Juli 2004)

Interview im Kanal „Sardegna 1“ von Massimiliano Rais mit Sergio Frau anlässlich der Ausstellung „Atlantikà“ am Flughafen „Mameli“ von Cagliari Elmas, Juli-September 2004

Eine Recherche in Buchform über die Geschichte, über das Mittelmeer, über Sardinien, jenseits der Säulen des Herkules und dem wiederzufindendem Mythos Atlantis. Das Buch trägt den Titel „Atlantikà“, es wurde vom Journalisten Sergio Frau geschrieben, der sich in das Abenteuer gestürzt hat, einen bedeutsamen Teil der Geschichte des Mittelmeerraums neu zu schreiben. Eine andere Geschichte, ein... anderes Sardinien. Laut Sergio Frau, der viele Zustimmung aber auch Kritiken erhalten hat, ist Sardinien die legendäre Insel des Atlas und die Säulen des Herkules befinden sich nicht bei Gibraltar, sondern näher bei uns, zwischen Sizilien und Tunesien. Vorstellungen, die mit der Ausstellung „Atlantikà - Sardinien als Insel des Mythos“ wieder erweckt werden. Bilder und Dokumentationen, die bis zum Oktober in der Abflughalle des Flughafens von Cagliari Elmas zu sehen sind. Eine Initiative des Regionalrats, des Rotary Clubs von Quartu und der Sogaer, der Gesellschaft, die den Flughafen verwaltet.
(Frau): „Der Karren dort hinten macht die Proportionen des Schiffes deutlich, und das Schiff die der Krieger, die sicher keine Phantasie sind, da sie in vielen sardischen Tempeln und in etruskischen Gräbern zu finden sind. Wir haben einfach nur Material aus den Museen miteinander kombiniert, was man noch nie zuvor gemacht hat. Und so ist der Heer der Shardan entstanden, das wir hier sehen.“
Diese Ausstellung beginnt mit einer virtuellen Fotomontage. Aber alles fängt mit deiner Reportage an, Deinem Buch „Atlantikà“, das eine kleine Revolution ausgelöst hat: Eine kopernikanische Revolution des Mittelmeers...
„Nun, es handelt sich mehr um einen Wälzer, als um eine Reportage: ein Kilo Buch mit Proben und Dokumentationen, die beweisen, dass die ersten Säulen des Herkules sich nicht in Gibraltar befanden, wo sie niemanden nützten, sondern hier, in einem Teil des Mittelmeers, der auch heute noch einer der gefährlichsten ist. Hier haben die Römer 180 Schiffe verloren, San Paolo hat vor Malta Schiffbruch erlitten, Karl der V verfluchte ihn. Ein Gebiet, dessen Meeresgrund man entweder kennt oder stirbt: Karthago kannte ihn, die Griechen nicht. Und es ist kein Zufall, dass wir hier den Grossteil von Homers Ungeheuern, seinen Zyklopen, die grössten seiner Ängste, vorfinden.“
Dein Nachname ist Frau. Hast Du dich dieser Welt aus Liebe zu Deinen Wurzeln genähert?
„Ich habe meine Wurzeln nie vergessen - ansonsten weiss man nie in welche Richtung man fällt... - aber in diesem Fall wurde ich aber dank der Geologie und der orientalischen Schriften, die von dieser fantastischen abendländischen Insel jenseits der Säulen des Herkules berichten, nach Sardinien, der Erde die ich am meisten liebe, gedrängt und gezerrt worden...

Der Zweifel ist mir wegen dieser Landkarte hier gekommen, die in einem Buch des Astrophysikers Vittorio Castellani von der Scuola Normale di Pisa veröffentlicht ist und die zeigt, wie das Mittelmeer in der Frühgeschichte war. Hier sieht man, dass Sizilien und Tunesien sich fast berührten... Daraus folgt, dass die Meerengen des Mittelmeers zwei und nicht eine waren. Wenn es zwei Meerengen waren, warum sollten dann die Säulen des Herkules dort unten sein, wo sie niemanden etwas nützten - weit entfernt von der griechischen Welt, dort, wo die Griechen fast niemals hinkamen? Das erste Mal spricht Pindar 476 v. Chr. von den Säulen des Herkules; ...aber schon 33 Jahre vorher, im Jahre 509, gab es folgende Situation im Mittelmeer: Moscati, der Oberpriester der phönizisch-punischen Studien, sagte, dass im Jahre 509 v. Chr. Karthago wie ein eiserner Vorhang zwischen Sizilien und Tunesien fällt, um die Griechen vom Abendland abzuschneiden...
Dank Moscati haben wir die Geopolitik, dank des französischen Nationalem Zentrums für wissenschaftliche Forschung, die Geologie und die ganzen antiken Schriften, die die mythische Grenze der Griechen hier an diesem Punkt wahrscheinlicher erscheinen lassen, als dort unten, eineinhalb Monate Seefahrt entfernt, wo noch nie ein griechischer Rest gefunden worden ist...“
Wer hat die Säulen des Herkules bis zur Enge von Gibraltar versetzt?
„Hier muss ich kurz erklären, wie die Welt der Griechen strukturiert war. Sie hatten sich eine Welt erschaffen, die zwischen zwei Brüdern eingeschlossen war: einer war Prometheus, ein Gigant der im Kaukasus eingeschlossen war, der andere war Atlas, der sich, wie Homer erzählt, „mitten im Meer“ befand.
Von diesen beiden Weltgrenzen aus liess Zeus zwei Adler los, die sich entgegenflogen und sich, im Zentrum, in Delphi trafen. So wurde Delphi zum Zentrum, zum Nabel der griechischen Welt. Wenn man den Abstand zwischen dem Kaukasus und Delphi misst, sind das fast zwei Handbreiten. Dann misst man vom Sonnenaufgang, wo Prometheus und damit die andere Grenze der Welt der Griechen war, in Richtung Delphi - immer der Sonne nach - die Sonne geht hier auf und wandert in Richtung Sardinien. Dann, vom Sonnenuntergang, misst man wieder zwei Handbreiten und kommt genau in Sardinien an. Wenn man also die Insel des Atlas - die sich laut Homer in der Mitte des Meeres befindet, laut Platon jenseits der Säulen des Herkules, laut Hesiod im Abendland, laut Euripides westlich - wenn man diese Insel auslöscht, geht diese antike kosmogonische Weltstruktur, die sich auf zwei Brüder stützte, die gleichzeitig Symbole waren, in Brüche... und sechs Jahrhunderte griechischer Schriften verkommen zu Unsinn. Und ich persönlich bin inzwischen davon überzeugt, dass dies nicht möglich ist.“
So haben wir schon zwei Elemente: die Säulen des Herkules im Kanal von Sizilien, die Insel des Atlas ist Sardinien...
„Richtig... Du hast mich nach dem Grund der Versetzung der Säulen nach Gibraltar gefragt, die bis zu Alexander dem Grossen anhält. Mit Alexander und seinem Eroberungsdrang in Richtung Indien, erweitert sich der Orient. In der Zwischenzeit, im 3. Jh. v. Chr. , nach dem Tod Alexanders, geht auch Karthago unter und folglich hat die Sperre, die das Reich von Herkules/Melkart abschirmte, den Aristoteles als den „Herrscher des gesamten Okzident“ bezeichnet, keinen Sinn mehr. Karthago hat nur noch wenige Schiffe und muss vor jeder Seefahrt Rom verständigen, Sardinien ist eine Kolonie. Der Westen existiert nicht mehr, der Westen hat sich aufgelöst. In dieser Situation beschliesst Erathostenes, der grosse Bibliothekar von Alexandrien, die Landkarten neu zu zeichnen. Er hat das ganze Material das Alexander im Orient, in Mesopotamien, in Indien, gesammelt hat, zur Verfügung. Alexander, der ein Schüler Aristoteles war, bediente sich „menschlicher Kilometerzählern“, die mit immer gleichlangen Schritten alles vermassen. Nun, diese neue nach Osten erweiterte Welt muss auf neue Landkarten übertragen werden, aber das erfordert eine neue Symmetrie. Da man nun „mehr“ Orient hat, erobert man mehr Westen. Er verschiebt den Nabel der Welt von Delphi nach Rodhos und von dort aus misst er die entsprechende Entfernung bis nach Indien und verschiebt somit, immer am 36° Breitenkreis, die Säulen des Herkules von Malta bis nach Gibraltar: mit einem kleinen Zug verweist er also aus dem Mittelmeer alle Geschichten die den Westen der Griechen betreffen.“
So hat er hat Sardinien ausradiert...
„Er hat Sardinien total verdeckt...“
Diese Szene stellt Delphi dar. Es handelt sich um einen Teller aus dem 6. Jahrhundert v.Chr. : Prometheus mit seinem Adler, der ihm die Leber frisst und Atlas, der den Himmel trägt... Und diese Symmetrie weitet sich aus und verdeckt Atlantis, lässt sie zur Phantasieinsel werden, während Prometheus, aufgrund der Erzählungen Euripides fest im Kaukasus verwurzelt bleibt.“
Das Gleichgewicht der Welt...
„Die Ungerechtigkeit der Welt, jede Grossmacht, die ohne Kontrolle gelassen wird, ist gefährlich.“
In Deinem Buch haben Deine Recherchen in gewisser Weise ein geschichtliches Unrecht wieder gutgemacht: dass man Sardinien als Insel des Atlas ausradiert hat, und dass man die Säulen des Herkules nach Gibraltar versetzt hat.
„In Wahrheit muss man den ganzen westlichen Mittelmeerraum berücksichtigen, der sehr reich an Archäologie und Fundstücken ist. Sardinien war im II Jahrtausend v. Chr. Manhattan. De facto findet man keine Bestätigung: es ist eine Insel ohne Geschichten und eine Geografie ohne Geschichten. Gleichzeitig findet man in den orientalischen Schriften eine westliche Insel, aber ohne Geografie. Ich habe nichts anderes gemacht, als zu sehen ob die beiden Apfelhälften zusammenpassen. Sie passen perfekt zusammen...

... hier war in Wirklichkeit im II Jahrtausend vor Chr. eine Hochkultur, die dann vollkommen verschwindet, sie bricht, nach ägyptischen Daten, um 1175 vor Chr. zusammen: ein Kataklysmus der die Bronzezeit auslöscht, der der wunderbaren Nuraghenzeit ein Ende setzt, wie Lilliu in seinem fantastischem Buch sagt. Er hatte selbstverständlich diese Vision des Tsunami, die uns von den Antiken überliefert wird nicht, denn - mit den Säulen in Gibraltar - war dies eine Phantasterei. Ich hingegen hatte zwei wichtige Inputs gehabt: erstens, den Zweifel von dem ich anfangs gesprochen habe, zweitens, die Überzeugung, dass eine derartige Insel im II Jahrtausend nur von der Natur besiegt werden kann. Drittens: ich hatte während einer Reise auf die Hawaii einen Dokumentarfilm über die Tsunamis gesehen, in dem die Leute aus dem Schlamm Fernseher und anderes bargen. Und deshalb, als ich begann Sardinien unter diesem Aspekt zu betrachten, habe ich unzählige fast intakte Funde gemacht, .... Mit anderen Mitteln hingegen habe ich zahlreiche Nuraghen, vollkommen vom Schlamm begraben entdeckt, an Stellen die vom Meer erreicht werden können.

Und hier haben wir ausserdem Angela Demontis und fünf Meister der Fotografie, die es mir und Giovanni Manca ermöglicht haben das Projekt zu verwirklichen... Mario Garbati, Francesco Cubeddu, Francesco Ruiu, Gianmario Marras und Marcello Farris, die die Autoren dieser gelungenen Schnappschüsse der Vergangenheit sind. Wir können wirklich stolz auf sie sein. Angela Demontis hingegen ist eine hervorragende Zeichnerin, die es sich in den Kopf gesetzt hat, die Uniformen der Bronzestatuen zu studieren. Das Ergebnis sind diese grossartigen Zeichnungen mit Spezialeffekten, Uniformen die technisch hoch entwickelt sind.

Die „Mirabilia“, von denen Platon spricht, hat man immer als Phantastereien betrachtet. Die Alten, die die ältesten der Welt, aber immer jung sind - in Silanus wird dieses Phänomen wissenschaftlich durch die Analyse des DNA erforscht. Die Insel des ewigen Frühlings - hierzu haben wir Karten, die dies beweisen. Platon erzählt von heissen Quellen - die sind in Sardinien überall, er sagt, dass es dort jede Art von Metall gab - dies ist die Karte der Minieren in Sardinien, - wenn wir hier einen Montiferru, Gennargentu, eine Isola di Piombo haben, so wird das seinen Grund haben... Platon spricht von fantastischen Bauten - wir haben fantastische Bauten. Er sagt ausserdem, dass es dort den Elefanten gab, den „elaphos“. Wir haben keine Elefanten, aber wir haben den „elaphus“, den sardischen Hirsch, der, wie Platon sagt, ein sehr gefrässiges Tier ist...
Schon mehr als drei Indizien..
Wenn es sich hier nicht um die Insel des Atlas handelt, um was dann?
Gefällt dir das Wort „Atlantis“ nicht?
„es ist eine Zuflucht für viele, zu viele Phantastereien geworden. Ausserdem verbirgt es die Verwandtschaft mit Prometheus im Kaukasus, mich freut es zu wissen, dass ich Brüder im Orient habe, warum will man sie mir wegnehmen?

Die Nuraghe von Barùmini wird unter 25 Metern Schlamm gefunden. Das liest man in Lillius Buch „La civiltà dei Sardi“ („die Kultur der Sarden“) und in einer seiner wunderschönen Erzählungen schreibt er, dass sie als Kinder dort herumkletterten, um Käuzchen zu jagen.
Niemand hat mir je die sardische Geografie archäologisch erklärt, warum Barùmini voller Schlamm ist, hinter ihr liegt nicht Vajont, sondern die Giare, in der drei kleine Sümpfe sind, die im Sommer fast vollkommen austrocknen. Die Erklärung könnte aus der entgegengesetzten Richtung kommen: eine riesige Welle vom Meer, die die Giare überflutet und unter sich begräbt.
Ich habe mein Buch an Mario Tozzi geschickt, weil er ein Geologe des Nationalen Forschungsrats (CNR) ist. Er ist mit seinem Staff und Hubschraubern nach Sardinien gekommen und hat einen fünfzehntägigen check up gemacht. Daraus ist eine Sendung entstanden die, die laut share, halb Sardinien gesehen hat, während die Show von Lorella Cuccarini, die von einem anderen Kanal übertragen wurde, nur wenige Zuschauer hatte.
Ich denke, dass man diesen Schlamm nur dort vorfindet , wo es möglich ist, dass das Meer hinkommt. Diese Annahme ist von dieser fantastischen Dokumentation unterstützt worden, von den Fotos, die Francesco Cubeddu von einem Gleitschirm aus gemacht hat, hier sieht seinen Schatten: Und das ist Sinis, mit seinem im Schlamm gefangenen Giganten ... ein Pompei des Meeres. Entweder nehmen wir das zur Kenntnis oder die Geschichte Sardiniens ist nicht verständlich. Der Seefahrt, die die Sarden ausgezeichnet beherrschten, wird plötzlich ein Todesstoss versetzt. Und hier hat Lilliu recht wenn er sagt, dass das Meer wie eine Barriere empfunden wird, als etwas feindseliges. Aber meiner Meinung nach erst nach dieser Katastrophe, nicht vorher....

Ich habe eine Gänsehaut bekommen, als ich diese beiden Aufnahmen nebeneinandergestellt habe. Viele der Fachleute, denen ich sie gezeigt habe, hatten die gleiche Reaktion. Das hier oben ist Barùmini, als es entdeckt wurde, so wie es jetzt ist aussieht, nach den Ausgrabungen von Lilliu: es war vollkommen vom Schlamm überdeckt, der älteste Teil sowie der Teil des Dorfes, das danach entstanden ist. Demzufolge könnte es sogar sein, dass sich mehrere Katastrophen ereignet hatten. Das, hier unten, war eine Nekropolis... die andere war eine „Stadt der Lebenden“, sie sind vollkommen identisch. Ob das, bei einer Entfernung von nur einer Nacht Schiffsreise, fast am gleichen Breitengrad, nur ein Zufall ist? Man warf an der Westküste Sardiniens Korken ins Meer und wusste genau an welchen Punkt der toskanischen Küste er dank der Strömungen ankam. Demzufolge erscheint es mir klar dass die Sarden und die Etrusker Zwillinge sind. Und genau deswegen ist es meiner Meinung nach sehr schwierig gewesen, den Sinn der heiligen Bäume oder anderer Symbole aus dem Orient, die dort gefunden wurden, zu interpretieren und Sardinien zuzuschreiben. Sardinien ist eine orientalische Insel, die aber im Okzident ist. Diese Rätsel haben die Nachforschungen sehr interessant gestaltet...“
Sergio Frau hat mit seinen Recherchen viele Akademiker davon überzeugt, dass Sardinien wirklich etliche Jahrhunderte lang Mittelpunkt der Geschichte des Mittelmeers war.
Die Ägyptologen z.B. sind sehr interessiert... Die UNESCO will diese Ausstellung in Paris, was fuer mich, fuer Sardinien einen grossen Erfolg darstellt. Diogène, eine wichtige französische Zeitschrift der UNESCO, hat unter ihren Mitarbeitern zwei der international wichtigsten Ägyptologen, einen Italiener, Donadoni und einen Belgier der königlichen archäologischen Akademie, die beide sagen, dass so alles viel logischer erscheint. Bei der Insel, die mit ihren Kriegern Shardan, von denen man spricht und die Prätorianer Ramses III waren, handelt es sich also um unserer Insel, um Sardinien. Das hat überzeugt. Und es hat viele Forscher der Antike überzeugt. Nun, das Abenteuer hat gerade erst begonnen...“
Für die Archäologie öffnen sich neue Grenzen, Sergio Frau hat, mit seinem Buch und nun auch mit der Ausstellung am Flughafen von Cagliari Elmas ein neues Licht auf die Kultur der Sarden geworfen: eine der mächtigsten und gloriosesten des Mittelmeers. Eine Ausstellung, die von einem Video begleitet wird, das einige Aspekte der Geschichte der Insel des Atlas vertieft. Eine Geschichte, die auch die Gegenwart betrifft., die Lichter dieser Kultur, könnten eine heilsame Wirkung auf das Selbstbewusstsein der Sarden haben. Sergio Frau bricht mit seinen Gedanken, Ueberlegungen und Recherchen mit den üblichen Schemata.

Szenen 9 bis 10, Minuten: 25,5 bis 27,55:
Zwei Säulen in Videoform (Due colonne in video)
Arnoldo Foà liest Platon in der Sendung „Stargate“, La 7

Ich bin Platon, entschuldigt, dass ich mich so vorstelle, aber hier in Griechenland ist es so heiss, wie es schon seit 150 Jahren nicht mehr war. Ich werde Euch nun das, was ich über die Insel des Atlas, Atlantis, erfahren habe, vorlesen: Nun, vor der Mündung, welche ihr in eurer Sprache die Säulen des Herakles nennt, gab es eine Insel, und diejenigen, die dort ankamen konnten von ihr aus andere Inseln erreichen und von den Inseln den gegenüberliegenden Kontinent.
Auf dieser Insel des Atlas bestand eine große und bewundernswürdige Koenigsherrschaft, welche nicht bloß die ganze Insel, sondern auch viele andere Inseln und Teile des Festlands unter ihrer Gewalt hatte.
Sie besass eine Ebene, von der man sagte, dass es die schönste und fruchtbarste aller Ebenen war. Indem sie sich dieser Erde bedienten, konstruierten sie Tempel, Paläste, Häfen, Arsenale und schmückten die verbleibende Region in dieser Reihenfolge.
Aufgrund schrecklicher Erdbeben und Überschwemmungen, in einem Tag und in einer Nacht wurde die ganze Insel überflutet und verschwand...die Insel des Atlas... ein Tag... und eine Nacht.“

SZENE 10 BIS 11 , MINUTEN: 27,56 BIS 32,39:
RAI TG3 LEONARDO, INTERVIEW MIT SERGIO FRAU
(Interview von Maurizio Menicucci)

Norberto Bobbio:

“Es ist wichtig, von der Wissenschaft zu sprechen. Es ist von grossem Nutzen, nicht nur der reinen Information über die neuesten Errungenschaften der Wissenschaft und Technik wegen, sondern auch weil wir in einer Gesellschaft leben, deren Fortschritt von der Wissenschaft abhängt. Selbst die Politik, jedes beliebige politische Projekt kann auf die Beratung seitens eines Wissenschaftlers nicht verzichten.”

Silvia Rosa-Brusin (Ansagerin): «Das dachte der Norberto Bobbio über die Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft. Wir wollten mit diesem Ausschnitt, der aus den ersten Fernsehnachrichten von vor zwölf Jahren stammt, Euch allen diese grundlegenden Worte wieder ins Gedächtnis rufen.

„’Leonardo’ wünscht Euch einen schönen Nachmittag...
Jemand hat die Säulen des Herkules versetzt: dies ist die Theorie des Journalisten Sergio Frau, der eine Unmenge an Beobachtungen von Archäologen, Genetikern und Physikern zusammengetragen hat. In einem umfangreichen Werk kommt er dann zu dieser Schlussfolgerung: bei der mythischen Insel des Atlas handelt es sich in Wirklichkeit um Sardinien.“

(Beitrag von Maurizio Menicucci)

„Sie befanden sich nicht in Gibraltar, sondern hier zwischen Sizilien und Afrika, wo sie im fünften Jahrhundert die Griechen gesetzt hätten, die wegen der Phönizier, die sich im westlichen Mittelmeerraum angesiedelt hatten nicht weiter vordrangen, und schon garnicht bis nach Sardinien, deren Städte Namen wie Nora, Tharros,...Sulcis und Karalis hatten. Die Welt der Phönizier, wie Frau erinnert,
“war eine Welt die den Rotten der Griechen, die sehr vorsichtige Seefahrer waren, vorenthalten war“.
Seine Grenze, seine Säulen des Herkules, war im Kanal von Sizilien, den der Archäologe Sabatino Moscati den „Eisernen Vorhang des Altertums“ bezeichnete. Im III Jahrhundert erweitert sich mit Alexander dem Grossen das griechische Reich in Richtung Osten, das phönizischem Karthago erlebt seinen Niedergang und die Säulen werden von Erathostenes, dem „Vater der neuen Geografie“, symmetrisch in dieser viel grösseren Welt nach Westen verschoben. Wenn man jedoch die ersten Säulen zwischen Tunesien und Sizilien positioniert, kommt man nach Fraus Ansicht zu einer überraschenden Schlussfolgerung: der Mythos von Atlantis zerfällt.
„Das sagt Platon, nicht ich: er sagt, dass es sich um eine enorme Insel handelt, dass man von dieser Insel aus andere Inseln und den Kontinent, der alles umschliesst, erreicht. Er sagt, dass auf dieser Insel Bronze vorhanden war, dass die Frühlinge unendlich waren, dass man dort die ältesten Alten der Welt fand - all das was Wissenschaftler in Sardinien erforschen.“
Ein sicherlich weniger fabelhaftes Atlantis, aber gleichzeitig viel plausibler, dessen Ende Platon aber einer vom Meer verursachten Naturkatastrophe zuschreibt. Frau interpretiert das so:
„im zwölften Jahrhundert werden die acht wichtigsten Städte Sardiniens verlassen, die Metallurgie und die Kultur der Nuraghen hat plötzlich ein Ende, die Seefahrt, deren Nachweis wir in den ägyptischen Schriften und Tempeln finden, wird unterbrochen, und Sardinien verschwindet vom Meer... mehr als das.“
Das was die Nuraghen- Atlantis Kultur, die man in der Ebene des Campidano entdeckt hat, weggefegt hat, wäre ein Meerbeben gewesen, Homer nennt es „die Ohrfeige Poseidons“ das vielleicht von einer Unterwassereruption ausgelöst worden ist, ein Ereignis, das einige Geologen des Nationalen Forschungsrats (CNR) aufgrund des grossen Vorhandenseins von Meerschlamm, unter dem viele Nuraghen, wie bei Barùmini, begraben sind, als Bestätigung betrachten. Phantastereien? Diesmal vielleicht nicht. Ein Jahr nach der Veröffentlichung von Fraus Reportage, sind viele Fachleute mit seinem Vorschlag, die ersten Säulen des Herkules geografisch zurücktreten zu lassen, einverstanden, und auch die Hypothese dass Sardinien Atlantis ist, trifft auf immer mehr Zustimmung, besonders aufgrund seines strategischen Reichtums von Metallen, unter ihnen das Silber.“

Claudio Giardino: „Für die Antiken war Silber wertvoller als Gold.“
Aber die Sarden waren keine Seefahren...
„die Sarden waren Seefahrer. Wir haben überall nuraghische Schiffchen, typisch für ein Seefahrervolk... und wir haben sogar einen sardischen Fondaco, ein Zentrum von Sarden auf Kreta, das sie nur mit Schiffen erreichen konnten.“

Szene 12, Minuten von 32,40 bis 34,18:
RAI 3 „Per un pugno di libri“ (Piero Dorfles)

„...Es gibt da jemanden, er heisst Sergio Frau, der sich auf die Suche der Säulen des Herkules begeben hat. Seine Recherchen sind in einem Buch vom Nur-Verlag veröffentlicht worden. Ein aussergewöhnliches Buch, mit vielen Indizien, um den Standort der Säulen des Herkules, die Grenze der damals bekannten Welt, zu finden. Und er entdeckt, dass dieses Weltende in Wirklichkeit nicht in Gibraltar war, sondern zwischen Sizilien und Afrika, dort wo sich die beiden Kontinente einst am Nächsten waren. Demzufolge ist auch das von den Antiken befahrene Meer kleiner, als wir es kennen. Dieses Buch ist wirklich interessant, es trägt den Untertitel: Wie, wann und warum die Grenze von Herakles/Melkart, Gott des Okzidents, für immer nach Gibraltar geschlittert ist ... ein faszinierender Rutsch...“

Szene 12 - 19, Minuten von 34,19 bis 54,22:
RAI 3 „Gaia“ Mario Tozzi, Samstag, den 9. November 2002

„... die heute vollkommen der Entdeckung und Suche von Atlantis gewidmet ist... glücklicherweise können wir heutzutage dank der Wissenschaft, versuchen zu rekonstruieren wo sich Atlantis befindet. Wir von „Gaia“ sind vor Ort, wie es sich für eine ernsthafte Untersuchung gehört, der neuen Hypothese des Buchs „Atlantikà“ von Sergio Frau, das sich auf archeologische, geschichtliche und geologische Tatsachen stützt, auf die Spur gegangen. Ich werde euch nicht sagen, was dieses Buch enthüllt, aber es handelt sich um eine aussergewöhnliche Überraschung, wie wir am Ende dieser Sendung entdecken werden.

Wie ein punischer Reisende habe ich vor zwei Tagen die Küste von Karthago verlassen und die Rotte nach Nordwesten genommen. Den gefährlichsten Teil der Reise habe ich schon hinter mir:den Kanal von Sizilien, wo die Gewässer seicht und schlammig sind. Oft begegnet man Schlammströmungen, es gibt Sandbänke, Felsvorsprünge, es handelt sich wirklich um eine der gefährlichsten Gebiete, eine Art natürliche Grenze. Aber jetzt ist Land in Sicht: eine immense Insel, grösser als alle anderen Inseln, denen ich hier im Mittelmeer begegnen könnte. Wo befinde ich mich? Um was handelt es sich? Ich sehe in der Ferne Türme und eine Kaimauer. Höchstwahrscheinlich war dieses Gebiet schon vor dreitausend Jahren von Antiken bewohnt, die sich Thyrrenen nannten. Die Thyrrenen waren Turmbauer, auf dieser Insel gibt es davon achttausend. Diese Insel ist Sardinien, aber vielleicht ist es auch ein mythischer Ort: es könnte Atlantis sein.
Warum sollte man über Gibraltar hinaus reisen, wenn alles was zum Handel und für das tägliche Leben nötig war, Tiere im Überfluss, Edelmetalle, dies alles hier vorhanden war? Die Antwort ist klar: weil wir immer angenommen haben, dass Atlantis sich jenseits der Säulen von Herkules befindet. Aber wo sind die Säulen des Herkules wirklich? Sind wir sicher dass sie sich bei Gibraltar befinden? Alle altertümlichen Poeten sprechen von einem schlammig trüben Meer an der Stelle an der man die Säulen des Herkules übertritt, nur Erathostenes sagt, dass die Säulen des Herkules in Gibraltar sind. Aber Erathostenes stützte sich auf eine neue Art die Welt zu ordnen: Alexander der Grosse hatte wie ein Wirbelwind die Grenzen der Menschheit plötzlich erweitert, man musste wieder Ordnung schaffen. Die Säulen mussten so weit entfernt als möglich versetzt werden, weil sie die Grenzen der Welt darstellten. Vielleicht befanden sich diese Säulen zuvor viel näher, in einer kleineren Welt wo die Horizonte vom Mittelmeer abgegrenzt wurden, innerhalb der natürlichen Grenze des Kanals von Sizilien. Eine natürliche Grenze zwischen den Griechen im Orient und der Punier und Phöniziern im Okzident. Die auch sehr gut in den Legenden, Mythen und der Geschichte funktionierte.
Aber lesen wir Platon: „Vor der Mündung, die ihr die Säulen des Herakles nennt, gab es eine Insel“ - Platon sagt nicht, dass sie in Gibraltar sind - „eine Insel, welche größer war als Asien und Libyen zusammen, und von ihr konnte man nach den übrigen Inseln hinübersetzen.“ Aber um welche Insel handelt es sich? Grösser als Asien und Libyen zusammen: Asien war der Orient, das Morgenland, Libyen war Afrika, zumindest wie man es damals kannte. Aber eine Insel wie Sardinien war wirklich die grösste von allen, auch grösser als Sizilien, sie erschien zumindest so, denn sie war schwerer zu vermessen. Die Küsten sind nicht geradelinig, sondern voller Buchten, kleinen Häfen, Isthmen, Golfen und erschien deshalb den Antiken grösser als alle anderen Inseln. Zitieren wir erneut Platon: „Auf dieser Insel Atlantis nun bestand eine große und bewundernswürdige Königsherrschaft, welche nicht bloß die ganze Insel, sondern auch viele andere Inseln und Teile des Festlands unter ihrer Gewalt hatte. Außerdem beherrschte sie noch von den hier innerhalb liegenden Ländern Libyen bis nach Ägypten und sie wurden Thyrrener , Turmbauer, gennant.“
Und ist nicht Sardinien der Ort im Mittelmeer, wo man die meisten Türme findet?
Auf den Spuren von Atlantis, dem wichtigsten und beständigsten Mythos der Geschichte der Menschheit, eine in der Mitte des Meers verlorene Insel, die inzwischen auch in der Vergessenheit versunken ist. Aber wo befindet sich Atlantis wirklich? Handelt es sich um Griechenland? Um Santorin? Oder um die britischen Inseln, um Lemurien, um Mu? Oder ist Atlantis Sardinien?

In der heutigen Folge von ‚Gaia’ sind wir auf den Spuren von Atlantis. Dem mytischen Atlantis. Eine Insel deren Geschichte wir mit wissenschaftlichen Methoden rekonstruieren können, ohne uns von den vielen hypothetischen Phantastereien über ausserirdische Besucher blenden zu lassen. Mit beiden Beinen fest auf der Erde, einem Geologenhammer, den Dokumenten des Historikers und die genialen Ideen Fraus, der eine neue Theorie über Atlantis entwickelt hat.

Was brauchen wir für Atlantis? Wir brauchen eine sehr weitreichende Insel, die grösste der damals bekannten, reich an Wäldern und Wasser, mit zahlreichen Ernten und einem milden Klima, eine Insel deren Gesellschaftsordnung so wichtig war, dass sie sie sich gegen Athen und Ägypten auflehnte und verlor. Eine Insel die schon für die Antiken der Vergangenheit angehörte, reich an Metallen. Eine Insel die sich westlich von Griechenland, der zivilisierten Welt vor 3200 Jahren, westlich der Säulen des Herkules, befunden haben muss.

Aber das Wichtigste ist, dass diese Insel durch den Zorn der Götter, d.h. einer Naturkatastrophe, vom Wasser, zerstört worden ist.
Vielleicht haben Meerwasser und Schlamm diese Kultur vernichtet und sie damit in die Welt der Mythen versetzt.

Wo konnte sich Atlantis befinden? Man hat viele Theorien aufgestellt, aber dieser neuen Hypothese nach könnte es sich um Sardinien handeln.
Wir befinden uns in Barùmini, mitten in Sardinien. Vor 3200 Jahren muss die grösste Nuraghe, die Festung von Barùmini, jahrhundertelang so ausgesehen haben, aber plötzlich ereignet sich im Süden,.... wo heute Cagliari ist und die Campidanoebene beginnt, etwas Dramatisches. Ein Erdbeben, ein unterirdischer Meeresvulkanausbruch, etwas das eine Riesenwelle erzeugt.

Ein Tsunami der vielleicht diesen Punkt erreicht.
„Die Fremden aus dem Norden sehen ihre Erde beben“. Wer sind diese Fremden aus dem Norden, wenn wir uns in Ägypten befinden und es ein Pharao ist, der das sagt? Es könnte sich um die mythischen Shardan handeln, um die Sarden, dem Volk der Seefahrer.

„Der Sturm verschlang ihr Land, Ihre Hauptstadt ist zerstört.“

Ein gewaltiges seismisches Phänomen, das ca. 1200 v. Chr. der Bronzezeit ein Ende gesetzt hat und nach einer Schlammzeit zur Eisenzeit geführt hat.

Das, was wir hier unter uns in der Nähe von Cagliari sehen, ist das was einer der vielen Überlebenden des Tsunamis hätte sehen können - überall Wasser, kleine Ströme, die bezeugen dass das Wasser Richtung Norden geflossen ist, überall Schlamm, alle Häfen und Nuraghen zerstört, keine Menschenseele weit und breit.

Aber wann hat sich diese Katastrophe ereignet?

Wenn wir die Dialoge Platons wörtlich nehmen, stellen wir fest, dass das Datum auf 9000 Jahre zuvor festgelegt ist. Wie ist es möglich das es 9000 Jahre sind, wenn Sokrates im Jahre 399 v. Chr. gestorben ist, dem Zeitpunkt dem man die Dialoge Platons zuschreibt? Man würde soweit in der Zeit zurückgehen, dass es für die aktuellen archäologischen Forschungen keine Schriften, keine Bronzezeit, keine Trieremen gäbe. Deswegen kann man annehmen, dass die 9000 Jahre von Platon 9000 Monate sind, eine damals verbreite Methode die Zeit zu messen; wenn es 9000 Monate wären so würde es sich ungefähr um das Jahr 1200 handeln.
Aber Sardinien ist nicht versunken, wie in unserer Vorstellung, Atlantis. Was ist notwendig um eine Kultur zu überfluten?

Der Ozean um Sardinien herum hat keinen platten Grund wie der des Pazifischen oder atlantischen Ozeans. Er besteht aus Unterwassertälern und vor allem aus Vulkanen und Spaltungen aus denen ununterbrochen Magma ausgestossen wird. Und bei jedem Ausbruch, oder jedesmal wenn sie absacken oder zusammenbrechen, können sie enorme Gezeitenwellen auslösen, wahre Tsunamis.

Hier handelt sich nicht um Phantastereien oder Spekulationen, genau in diesem Moment befinden wir uns mit der Küstenwache von Cagliari an einer Stelle an der Seevulkane entstehen. Lange Zeit hat man auch angenommen, dass der Monte Guerino südlich von Cagliari ein Vulkan sei. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Schwellung des Meeresgrunds.

Was geschieht, wenn einer dieser Vulkane aus- oder zusammenbricht? Wie gewaltig könnten die Wellen sein? Und vor allem, könnten sie Sardinien von allen Richtungen aus angreifen? Es ist ausserdem möglich, dass bei diesen Ausbrüchen Erdbeben entstehen. Es stimmt, dass Sardinien kein Erdbebengebiet ist, in der Vergangenheit haben sich nur wenige ereignet, aber bei Meerbeben, reicht ein kleiner Stoss aus, um den Meeresgrund in Bewegung zu setzten und Wellen entstehen zu lassen.

Um auf die Suche von Atlantis zu gehen, brauchen wir uns einen Geologenhammer, historische Schriften und das Buch von Sergio Frau.

Was lässt an eine Katastrophe denken? Nehmen wir an, dass sich aus Richtung der Campidanoebene eine Flutwelle genähert hat,
dann durch eines dieser Täler geflossen ist, und danach? Sie hätte einen Damm, ein Hindernis angetroffen:
die Giara di Gèsturi.
Diese Tafelgebirge, d.h Berge mit einer flachen Hochebene, sind oft vulkanischen Ursprungs, dem Vulkanismus, dessen Spuren wir entlang der Spaltungen des Campidano finden. Die Campidanoebene ist sicher nicht durch ein Meerbeben entstanden, aber sie ist eine Schneisse die eventuell die Energie des Meeres kanalisieren könnte. Die „Ohrfeige des Neptuns“, die „Ohrfeige des Poseidon“ könnte genau dieses Gebiet getroffen haben, in dem sich, die vielleicht wichtigste, Nuraghe Sardiniens befindet. Das Meer wäre hier vom Damm zurückgeschleudert worden und hätte alles zerstört.

Dies ist die Festung von Barùmini von oben aus gesehen, sie ist wirklich gigantisch, ein besiegter Gigant.

Hier im südlichen Teil von Barùmini, wo die anderen nuraghischen Behausungen waren, die offensichtlich mit dem Material, das von den Türmen gefallen war, errichtet wurden, sehen wir die Zeichen der Zerstörung. Dies ist der südöstliche Sektor, von dem, wenn die Hypothese der Naturkatastrophe stimmt, eine oder mehrere Wellen angekommen sein könnten und genau diesen Teil zerstörten.

Wir befinden uns immer noch im südlichen Teil von Barùmini. Frau schreibt in seinem Buch, dass hier überall Schlamm ist, dass die Nuraghe selbst unter einer Schicht Schlamm gefunden wurde.

Der Schlamm den wir hier an mehreren Stellen sehen, ist sicherlich nicht der Unterboden, die Base auf die sich die Nuraghe stützt, ...er ist überall, zerfällt, rieselt herunter... ob es sich um die Verbindung der Steine handelt?
Aber wenn Schlamm zum Zusammenhalt der Steine benützt worden wäre, wie der Mörtel der Römer, so würden wir ihn auch in den Ritzen finden, aber hier kann man durchsehen. Es reicht nach oben zu sehen, und es ist klar, dass die Nuraghen trocken konstruiert worden sind, ohne Bindemittel. Der Zement den wir hier sehen, ist bei den Restaurierungsarbeiten hinzugefügt worden, der Rest ist Statik.

Ein Grund mehr um anzunehmen, dass der Schlamm anderer Herkunft ist.

Wir sind hier in Tharros, einem der schönsten Orte des Mittelmeerraums, in der Nähe von Oristano. Man sieht vor allem die römische Struktur, aber darunter liegt eine viel antikere Stratifikation. Was hat Tharros mit Atlantis zu tun? Wir haben Grund anzunehmen, dass man genau hier, antike Spuren der legendären Stadt Platons findet. Denn unter den römischen Ruinen sind die der Karthager, der Phönizier und vielleicht noch andere...
Aber um weitere Indizien zu finden, reicht der Hammer nicht aus, ich bin ein Geologe und hier brauchen wir einen Archäologen.

Raimondo Zucca ist Archäologe an der Universität von Sassari und Kenner der antiken Kulturen, die uns interessieren, um ein hypothetisches Atlantis zu rekonstruieren. Warum befinden wir uns genau an dieser Stelle? Was sind das für Steine?

„Diese Steine sind die Reste eines nuraghischen Dorfes. Die Nuragher befanden sich hier in Murru Mannu, dem „grossen Maul“. Als ich ein Kind war, haben Sanddünen den ganzen Ort überdeckt.“

Was trafen die Phönizier hier an?

„Nur diese abrasierten Mauern, hier war nur Zerstörung und Tod...“

Stimmt es, dass die Nuragher keine Häfen hatten und keine Seefahrer waren?

„Dies ist eine neue Sicht der Archäologie und der Unterwasserarchäologie. Man muss die Häfen finden. Die Küsten Sardiniens sind mit nuraghischen Türmen übersät, es gibt Nuraghen unter Wasser, demzufolge existierten Häfen, die Sarden waren Seefahrer, ihre Produkte wurden auf Lipari, auf Kreta, weit im Mittelmeerraum entfernt gefunden.“

Was geschieht unter dem Meeresspiegel? Was ist der Grund für die Entstehung einer so gewaltigen Kraft, die in der Lage ist, alles was sich auf ihrem Weg befindet, zu zerstören?

Es handelt sich um einen Mega-Tsunami, der sich im Meer bildet und immer mehr anwächst, bis er zu einer flüssigen Mauer von unvorstellbarer Gewalt wird.

[Szene 19-21, Minuten von 54,23 bis 1,00,22 - “Senza ostacoli”]

Szenen 21-22 1h,00,33 bis 1h,02,36
Prof. Andrea Carandini
(Interview La7, 22. Juni 2003)

“Sergio Fraus Reportage hat mich sehr interessiert, weil sie dem was wir schon kannten, eine Art reale geografische Gestalt gegeben hat. Die Griechen hatten ihre weit zurückgehende mythische Vergangenheit, die Zeit des Kronos, die Zeit des Uranos, d.h. die Zeit vor Zeus, der der oberste Gott der Griechen und für die Weltordnung zuständig war. Dieses Paradies war nicht nur ein Teil weit zurückliegender Vergangenheit der Griechen, sondern auch Teil ihrer Gegenwart, d.h. es war im Okzident. In diesen westlichen Inseln überlebte dieses verlorene Paradies, dort war auch das Reich der Toten. In darauffolgenden Epochen stellte man sich dieses verlorene Paradies, um und jenseits der Säulen des Herkules bei Gibraltar vor. Der grosse Verdienst von Sergio Frau ist, folgerichtig einen vollkommen neuen Horizont erschlossen zu haben. Die verlorene Welt, die die Griechen mit grosser Nostalgie betrachteten, war nicht jenseits des Mittelmeers sondern der westliche Mittelmeerraum selbst. Zuerst war die Grenze das adriatische Meer, dann wurde die Grenze auf den Kanal von Sizilien erweitert, was mir eine wichtige und fundamentale Errungenschaft erscheint. Sergio Frau hat auch den Vorteil, dass er kein Akademiker ist und somit bewiesen hat, dass Leidenschaft und Forschung etwas ist, das alle erfassen kann.“

Szenen 22-23 1h,02 bis 1h,06,20
Prof. Azedine Beschaouch
(Interview mit dem Prof., Ausstellung von Elmas, Kanal Sardegna 1 TG Videolina, 25. September 2004)

Kommentartext:

„Sardinien ist Fraus Ansicht nach die mythische Insel Atlantis, die Säulen des Herkules sind nicht in Gibraltar, sondern näher bei uns, zwischen Sizilien und Tunesien. Die fünfzehn Experten, unter der Führung von Azedin Beschaouch, französischer Akademiker und hoher Vertreter der UNESCO, wollen Sinis, Barigadu und Montiferru besser kennenlernen. Viele Nuraghen sind noch unter der Erde versteckt, viele Rätsel sind noch zu lösen...

Interview mit prof. Azedin Beschaouch

Int.: Sardinien war im II Jahrtausend eine Hochkultur...

B.: Ja, endlich wird die Bedeutung Sardiniens im II Jahrtausend gewürdigt! Dieses Buch ist sehr wichtig, wir wissen auch, dass im II Jahrtausend das heutige Maghreb und vor allem Tunesien und ein Teil Libyens eine Rolle spielten. Aber jetzt müssen wir eine neue Bewertung vornehmen, die Sardinien einschliesst. Wir müssen herausfinden wie Sardinien war und eine neue Interpretation der Geschichte, der Archäologie, der Kunst, der Architektur, unter Berücksichtigung der sardischen Kultur vornehmen.“

(immagini)

„Für die Fachleute handelt es sich um eine erste Überprüfung , den Anfang eines Projekts, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, das von fünfunddreissig Gemeinden gefördert wird, die zur lokalen Aktionsgruppe Montiferru, Barigadu, Sinis gehören. Der Ankunft nachmittags am Flughafen von Cagliari Elmas, folgt der Besuch der Ausstellung in der Abflughalle „Atlantikà: Sardinien als Insel des Mythos“. Danach sind fünf Tage mit Tagungen, Ortsbesichtigungen, Nachforschungen und Erkundigungen geplant, um das zu entdecken was Frau in seinem Buch aufgeworfen hat.“

Sergio Frau: „in Sardinien ist es fast schon Gewohnheit feste Dogmen zu haben, d.h. was der oberste Verantwortliche sagt, ist immer Gesetz. Die Leute hingegen... je gebildeter und wichtiger sie sind, desto mehr Lust haben sie nachzudenken, zu diskutieren... dies ist meiner Meinung nach ein Stück Demokratie in der sardischen Archäologenwelt.“

(immagini)

„... veranschaulicht die Theorien des Journalisten und Autors sardischer Abstammung, Sergio Frau, dass Sardinien das wahre Atlantis ist. Jetzt können die Studien Fraus am Flughafen von Elmas bewundert werden, in der Ausstellung „Atlantikà“, unter der Schirmherrschaft des Regionalrats, der Sogaer und des Rotary Clubs. Anerkennende Worte kommen auch von Azedine Beschaouch, einem Fachmann, der auf antike römische Geschichte spezialisiert ist und Direktor der UNESCO war.
In der Ausstellung werden die Theorien des Journalisten zusammengefasst, nach der sich die ersten Säulen des Herkules im Kanal von Sizilien und nicht bei Gibraltar befunden haben und demzufolge die Insel Atlantis, die Platon und der griechischen Mythologie lieb war, in Wirklichkeit Sardinien ist. Die Ähnlichkeiten zwischen der Geschichte der mythischen Insel und Sardinien seien nicht wenige, wie z.B. das Meerbeben, das Atlantis versenkt hat, jenes gewesen sein soll, das im II Jahrtausend v. Chr. unsere Insel überflutet hat.
Sergio Frau und andere Forscher fahren nun für fünf Tage nach Sinis. Laut Studien, die vor kurzem durchgeführt wurden, soll es dort zweihundert Nuraghen mehr geben, als man bisher geglaubt hat.
Aber Frau arbeitet schon an einer neuen Theorie, der zufolge die Nuragher nach dem Meerbeben nach Etrurien geflohen sind, wo sie die etruskische Kultur ins Leben gerufen haben.

DVD „3° Pianeta“ di Mario Tozzi - RAI 3
Samstag, 8. Dezember 2007
Szene 4, 00,00,00 bis 00,03,30:

Tozzi: “hier sind wir wieder, mit unserem Bus des ‚3° Pianeta’...
Sergio, die Begegnung mit Cubeddu, seinen Fotos und die der anderen, haben zu neuen Entdeckungen geführt.“

Frau: „und sehr interessanten... dutzende von Nuraghen unter dem Schlamm auf Sinis. Das bedeutet, dass nicht nur die Campidanoebene sondern auch die von Sinis überflutet worden war.“

Tozzi: „Zuerst sehen wir uns vor Ort nochmal an, was mit diesen Nuraghen passiert ist. Begeben wir uns zur S’Uraki, wo wir erst kürzlich gewesen sind.“

Film

Tozzi: „In dieser Geschichte der Nuraghenkultur die plötzlich endet, wollen wir vom 3° Pianeta klar sehen und deswegen sind wir nun 5/6 Kilometer südlich vom Nuraghe Oppianu, auf einem Hügel, der von Menschenhand unberührt erscheint. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Nuraghe die S’Uraki heisst und die, von hier aus betrachtet, relativ gross gewesen sein muss. Sie ist vollkommen verdeckt, ich kann nicht sagen ob von Schlamm oder von Erde, die von Menschen aufgeschüttet worden ist, oder von etwas anderem. Dort sieht man Steine, die das Fundament oder Mauerteil der Nuraghe gewesen sein muss. Woher kommt all dieser Schlamm? Warum ist diese Nuraghe zerstört, während andere die höher liegen, nicht? Wie kommt es, dass dies im südlichen Teil Sardiniens eine Regel zu sein scheint? Warum sind bis Barùmini die Nuraghen wie geköpft und von Schlamm bedeckt, auf den Giaren im Norden hingegen intakt? Könnte dies im Fall einer Naturkatastrophe eine Logik haben?
Hier sind wir auf dem Gipfel von S’Uraki, um uns herum sehen wir grosse Blöcke, die ein Teil des Nuraghenturms waren, vielleicht handelt es sich um einen grösseren Bau.
Und die Schicht, die wir normalerweise Boden nennen, und die alles bedeckt, kann verschiedenen Ursprungs sein: sie kann vom Menschen, während Ausgrabungen oder landwirtschaftlichen Arbeiten aufgehäufft worden sein oder es könnte sich um die Reste einen altertümlichen Flut handeln.
Dies muss im Detail überprüft werden, hier und in der ganzen Campidanoebene, um zu wissen, ob es möglich ist, das Vorhandensein von Tsunamiten, die in verschieden Gebieten der Erde typisch sind und erkannt werden können, festzulegen. Dieses Gestein könnte bezeugen, dass dieser Teil Sardiniens, diese Nuraghen und andere wie sie, eine Zeitlang von einer gewaltigen Meeresflut überschwemmt waren.
Einige Forscher, wie z.B. der Amerikaner Amos Nur, haben hervorgehoben, dass verschiedene seismische Erschütterung diesen Teil des Mittelmeers geprägt haben. Ist es also möglich, dass ein gewaltiger Tsunami diesen Teil Sardiniens überflutet hat? Kann es sein, dass das wirklich passiert ist? Das muss man nun vor Ort erforschen.